Die Forschungszulage ist branchenoffen – entscheidend ist nicht, ob Sie Software bauen, Maschinen entwickeln oder High-Tech-Hardware testen, sondern ob Ihr Vorhaben die FuE-Kriterien erfüllt (Neuartigkeit, technische Ungewissheit, systematisches Vorgehen).
Auf dieser Seite zeigen wir praxisnahe Beispiele und echte Case Studies – damit Sie schneller einschätzen können, ob Ihr Projekt Chancen hat und wie eine gute Darstellung gegenüber der BSFZ aussieht.
Viele Anträge scheitern nicht am Projekt, sondern an der Darstellung:
Zu oft wird Routine-Entwicklung als „FuE" beschrieben – oder echte FuE wird zu allgemein formuliert. Beispiele helfen, die Trennlinie klar zu sehen:
klar definierter Innovationskern + reale technische Risiken + strukturierte Umsetzung
reine Implementierung/Customizing, Standard-Updates, reine Betriebsoptimierung ohne technisches Neuland
Ein junges Team entwickelt einen neuen Algorithmus oder ein Modell, bei dem unklar ist, ob es unter realen Datenbedingungen stabil funktioniert (Datenrauschen, Bias, Drift, Echtzeit-Limits).
Warum förderfähig: Neuartigkeit + Ungewissheit + systematische Iteration (Experimente, Prototypen, Messgrößen).
Ein Unternehmen testet eine neue Materialkombination, Steuerung oder Fertigungsmethode, deren Verhalten unter Belastung nicht vorhersagbar ist.
Warum förderfähig: technisches Risiko + experimentelles Vorgehen + reproduzierbare Tests.
Ein Konzern entwickelt ein neues System, das unterschiedliche Hardware-/Software-Landschaften verbinden muss – mit Unsicherheit, ob Interoperabilität, Offline-Fähigkeit oder Sicherheitsanforderungen erreichbar sind.
Warum förderfähig: Systemkomplexität + offene technische Fragen + neue Systemarchitektur.
Die folgenden Praxisbeispiele zeigen, wie unterschiedlich Unternehmen die Forschungszulage nutzen – von technologiegetriebenen Start-ups bis hin zu etablierten Unternehmen mit eigener Entwicklungsabteilung.
Kurz: Die Cucuyo GmbH entwickelte ein extrem kompaktes Laserkommunikationsterminal (P-100) für UAVs/Drohnen. Ziel war sichere, abhörsichere und lizenzfreie Breitbandkommunikation, ohne Funk-typische Limitierungen.
Nachforderungen der Prüfstelle: sehr technische Rückfragen, die Entwicklungsressourcen binden.
Förderfähigkeit bescheinigt – administrative Entlastung des Kernteams und gesicherte Finanzierung der FuE-Phase.
Kurz: Die Brillant 3333. GmbH entwickelte mit „Monarch" eine Software, die Wahlsysteme ganzheitlich validiert – inklusive heterogener Hardware, Offline-Betrieb in Krisenregionen und systemischer Auditierung.
Die BSFZ lehnte zunächst ab (Begründung: Risiko/Unwägbarkeit nicht ausreichend). Es blieb ein enger Zeitrahmen für den Widerspruch.
Geänderter Bescheid, Förderung gesichert – ein abgelehntes Vorhaben wurde „zurückgeholt".
Kurz: Thalox entwickelte ein KI-gestütztes Scoring (TES), das Engagement-Wahrscheinlichkeiten prädiktiv bewertet und Segmentierung in CRM-Prozessen automatisiert.
Die Prüfstelle stellt kritische Rückfragen: Ist das echte FuE oder nur Anwendung bekannter ML-Methoden?
Förderfähigkeit bestätigt – die FuE-Phase konnte effizient abgesichert werden.
Wenn ein Vorhaben in Richtung Forschungszulage gehen soll, müssen im Kern drei Dinge sauber erkennbar sein:
Was ist konkret neu gegenüber Stand der Technik?
Welche Kernfragen sind offen und warum ist der Ausgang nicht sicher?
Welche Arbeitspakete, Tests, Prototypen und Messkriterien gibt es?
Wenn diese drei Punkte klar sind, wird die Förderfähigkeit deutlich wahrscheinlicher – unabhängig von Branche oder Unternehmensgröße.
Wenn Sie hier überwiegend „ja" sagen, lohnt sich der nächste Schritt.
Förderfähig sind FuE-Projekte mit echter technischer Ungewissheit, neuem Lösungsprinzip und planmäßiger Entwicklung. Typische Beispiele: Entwicklung neuer Algorithmen oder KI-Modelle, innovative Software-Architekturen, neue digitale Plattformen mit technologischem Risiko, experimentelle Prototypen und MVPs mit Forschungscharakter.
Förderfähige FuE zeichnet sich durch Neuartigkeit, technische Ungewissheit und systematisches Vorgehen aus. Nicht förderfähig sind reine Implementierungen, Standard-Software-Anpassungen, Routine-Updates oder reine Betriebsoptimierung ohne technisches Neuland. Entscheidend ist die Abgrenzung: Nur der FuE-Teil ist förderfähig.
Sehr wichtig. Viele Anträge scheitern nicht am Projekt selbst, sondern an der Darstellung. Eine zu allgemeine oder marketinglastige Beschreibung führt oft zu Ablehnung oder Rückfragen. Entscheidend ist eine technisch präzise Beschreibung, die Stand der Technik, Herausforderung, Ansatz, Tests und erwartete Ergebnisse klar darstellt.
Ja, in einigen Fällen kann ein Widerspruch erfolgreich sein. Entscheidend ist eine technische Neupositionierung mit Fokus auf reale Ungewissheiten und Stand-der-Technik-Abgrenzung. Ein Beispiel ist unser Fall MONARCH, bei dem ein zunächst abgelehnter Antrag durch präzise Argumentation erfolgreich wurde.
Die BSFZ-Bescheinigung dauert in der Regel mehrere Wochen bis wenige Monate, je nach Auslastung und Qualität des Antrags. Bei Nachforderungen kann sich die Bearbeitungszeit verlängern. Wichtig ist, dass der Antrag technisch präzise und vollständig ist, um Rückfragen zu minimieren.
Nachforderungen sind häufig und betreffen meist technische Details. Wichtig ist eine präzise, fachlich fundierte Antwort, die die Förderfähigkeit klar belegt. Professionelle Unterstützung kann hier entscheidend sein, um das Kernteam nicht in Bürokratie zu ziehen und die Förderfähigkeit zu sichern.
Sie möchten wissen, ob Ihr Vorhaben eher „Routine" oder „förderfähige FuE" ist – und wie man es gegenüber der BSFZ korrekt zuspitzt?
Wir prüfen unverbindlich Ihre Projektidee(n), ordnen die Risiken ein und sagen Ihnen ehrlich, ob die Forschungszulage realistisch ist – inklusive Hinweisen, welche Argumentation und Struktur im Antrag typischerweise trägt.
Mehr Informationen: Forschungszulage Übersicht | Voraussetzungen | Beantragen | Höhe & Berechnung