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Glossar

Glossar der wichtigsten Begriffe rund um Fördermittel, Forschung & Innovation

Das Förderwesen in Deutschland und der EU umfasst zahlreiche Fachbegriffe, die für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Start-ups oft nicht sofort verständlich sind. Dieses Glossar erklärt die wichtigsten Begriffe klar, präzise und praxisnah – damit Sie Förderprogramme, Antragsprozesse und Anforderungen schneller einordnen können.

Alle Definitionen sind so formuliert, dass sie von Projektträgern, Mittelstandsunternehmen und Wissenschaftseinrichtungen gleichermaßen verstanden werden. Das Glossar wird kontinuierlich erweitert und dient als zentrales Nachschlagewerk für Entscheidungsträger, Projektleiter und F&E-Teams. Eine Einführung in die Förderlogik finden Sie auch in unserer Fördermittelberatung.

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Glossar – Begriffe von A bis Z

A

Antragsberechtigung

Kurzdefinition:

Antragsberechtigung beschreibt, ob ein Unternehmen oder eine Organisation formal berechtigt ist, ein Förderprogramm zu beantragen.

Warum relevant?

Fehlende Antragsberechtigung führt zur sofortigen Ablehnung – unabhängig von Projektqualität.

Praxisbezug:

  • Kriterien: Unternehmensgröße, Sitz, Branche, Rechtsform, wirtschaftliche Tätigkeit.
  • Verbundunternehmen können die Berechtigung beeinflussen (KMU-Status!).
  • Bei EU-Programmen gelten zusätzliche Länder- und Konsortialregeln.

Antragstellung

Kurzdefinition:

Antragstellung bezeichnet den gesamten formalen Prozess von Vorbereitung bis Einreichung eines Förderantrags.

Warum relevant?

Die Antragstellung folgt strengen formalen Regeln – Fehler sind meist irreversibel.

Praxisbezug:

  • Trennung von Skizze, Vollantrag, Anhängen, Erklärungen.
  • Programme unterscheiden sich stark in Tiefe und Logik (national vs. EU).
  • 'Inhaltlich gut' schützt nicht vor formaler Ablehnung.

Audit / Verwendungsnachweisprüfung

Kurzdefinition:

Ein Audit ist eine Prüfung durch den Projektträger oder eine beauftragte Stelle, ob Fördermittel korrekt, belegbar und zweckgebunden eingesetzt wurden.

Warum relevant?

Fehlende Nachweise können zu Rückforderungen führen – auch nach Projektende.

Praxisbezug:

  • Typisch geprüft: Rechnungen, Zahlungsnachweise, Stundenlisten, Vergabe/Beauftragungen, Projektberichte.
  • Auditfäigkeit entsteht nicht am Ende, sondern durch saubere Dokumentation während des Projekts.
  • Abweichungen vom Antrag (Scope/Budget) müssen oft vorab genehmigt werden.

Auftragsforschung

Kurzdefinition:

Auftragsforschung bezeichnet F&E-Leistungen, die ein Unternehmen extern an Dritte (z. B. Forschungseinrichtungen) vergibt.

Warum relevant?

Auftragsforschung ist in vielen Programmen förderfähig, aber gesondert geregelt.

Praxisbezug:

  • Bei der Forschungszulage mit begrenzter Anrechnung förderfähig.
  • Vertragsgestaltung und IP-Rechte sind kritisch.
  • Abgrenzung zu Beratung ist entscheidend.

B

Bewilligung

Kurzdefinition:

Bewilligung ist die offizielle Zusage einer Förderung durch den Fördermittelgeber.

Warum relevant?

Erst mit Bewilligung entsteht ein Rechtsanspruch auf Fördermittel.

Praxisbezug:

  • Projektstart vor Bewilligung ist meist unzulässig.
  • Bewilligung kann Auflagen oder Nebenbestimmungen enthalten.
  • Auszahlung erfolgt oft zeitversetzt (Mittelabrufe).

Bonität

Kurzdefinition:

Bonität beschreibt die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens, Verpflichtungen zu erfüllen.

Warum relevant?

Viele Programme prüfen, ob der Eigenanteil realistisch tragbar ist.

Praxisbezug:

  • Nachweise: Jahresabschlüsse, BWA, Liquiditätsplanung.
  • Schwache Bonität kann trotz hoher Innovationshöhe zur Ablehnung führen.
  • Besonders relevant bei hohen Projektvolumina und Investitionsförderung.

C

Kofinanzierung / Co-Funding

Kurzdefinition:

Kofinanzierung bezeichnet die Finanzierung eines Projekts aus mehreren Quellen.

Warum relevant?

Fast alle Zuschussprogramme basieren auf Co-Funding.

Praxisbezug:

  • Kombination aus Eigenmitteln + Zuschuss.
  • EU-Projekte oft zusätzlich national kofinanziert.
  • Finanzierungslogik muss konsistent sein.

Konsortialvertrag

Kurzdefinition:

Der Konsortialvertrag regelt Rechte und Pflichten aller Projektpartner.

Warum relevant?

Pflicht bei Verbund- und EU-Projekten.

Praxisbezug:

  • Regelung von IP, Verwertung, Haftung.
  • Voraussetzung für Projektstart.
  • Konfliktpotenzial bei unklarer IP-Logik.

D

Digitalisierung (Förderkontext)

Kurzdefinition:

Digitalisierung im Förderkontext meint Investitionen in digitale Technologien, Prozesse und Kompetenzen – mit nachweisbarem Mehrwert gegenüber Standard-IT.

Warum relevant?

Viele Anträge scheitern, weil Projekte als 'Routine-IT' eingestuft werden.

Praxisbezug:

  • Förderfähig ist meist: Prozesssprung, Automatisierung, IT-Sicherheit, Datenplattformen, Integration.
  • Wichtig: Nutzen/KPIs konkret machen (Zeit, Kosten, Fehlerquote, Security-Level).
  • Abgrenzung: Standard-Office, reine Ersatzbeschaffung oder 'nur Hardware' ist oft nicht förderfähig.

Dokumentationspflicht

Kurzdefinition:

Dokumentationspflicht bedeutet die Verpflichtung, Projektfortschritt und Kosten vollständig nachweisbar zu dokumentieren.

Warum relevant?

Fehlende Dokumentation führt zu Kürzungen oder Rückforderungen.

Praxisbezug:

  • Stundennachweise, Rechnungen, Leistungsbeschreibungen.
  • Technische Ergebnisse müssen nachvollziehbar dokumentiert sein.
  • Anforderungen variieren stark je nach Programm.

De-minimis-Beihilfe

Kurzdefinition:

De-minimis bezeichnet staatliche Beihilfen unterhalb einer EU-weiten Bagatellgrenze.

Warum relevant?

Überschreitung führt zur Förderunfähigkeit.

Praxisbezug:

  • Max. 200.000 € innerhalb von drei Steuerjahren.
  • Gilt programmübergreifend.
  • Muss bei Antragstellung angegeben werden.

Deliverables

Kurzdefinition:

Deliverables sind konkret zu liefernde Ergebnisse eines Projekts.

Warum relevant?

Sie sind verbindlicher Bestandteil von Förderanträgen, vor allem in EU-Programmen.

Praxisbezug:

  • Müssen messbar, prüfbar und terminiert sein.
  • Grundlage für Projektcontrolling und Berichte.
  • Unklare Deliverables senken die Bewertung.

Drittmittel

Kurzdefinition:

Drittmittel sind externe Mittel für Projekte, die nicht aus dem eigenen Budget stammen (z. B. Fördermittel, Stiftungen, Industriepartner).

Warum relevant?

Drittmittel-Logik beeinflusst Reporting, Budgetierung und Abgrenzung förderfähiger Kosten.

Praxisbezug:

  • Wichtig für Hochschulen/Institute, aber auch für Unternehmen in Verbundprojekten.
  • Drittmittel erfordern klare Rollen, Arbeitspakete und Nachweislogik.
  • Doppel-Förderung derselben Kosten ist meist ausgeschlossen.

E

Eigenleistung

Kurzdefinition:

Eigenleistung bezeichnet nicht bar vergütete Arbeitsleistungen des Unternehmens im Projekt.

Warum relevant?

Eigenleistungen sind oft nur eingeschränkt oder pauschal förderfähig.

Praxisbezug:

  • Bei Forschungszulage pauschal pro FuE-Stunde anrechenbar.
  • In Zuschussprogrammen meist nicht förderfähig.
  • Muss sauber von Personalkosten abgegrenzt werden.

Eigenmittel

Kurzdefinition:

Eigenmittel sind die finanziellen Mittel, die der Antragsteller selbst in ein Projekt einbringt.

Warum relevant?

Ohne gesicherte Eigenmittel keine Bewilligung.

Praxisbezug:

  • Nachweis durch Liquidität, Cashflow oder Finanzierungszusagen.
  • Eigenmittelquote beeinflusst Bonitätsbewertung.
  • EU-Projekte erfordern stabile Vorfinanzierung.

Einreichung

Kurzdefinition:

Einreichung bezeichnet den formalen Zeitpunkt, zu dem Antrag/Skizze vollständig beim zuständigen Portal oder Projektträger abgegeben wird.

Warum relevant?

Fristen, Versionen und Vollständigkeit entscheiden über 'zugelassen' oder 'raus'.

Praxisbezug:

  • Viele Programme verlangen spezifische Formate/Uploads (Anhänge, Angebote, Erklärungen).
  • Häufigster Fehler: 'fast fertig' = formal unvollständig.
  • EU-Calls: strikte Deadline, Systemschluss, keine Kulanz.

EU-Call

Kurzdefinition:

Ein EU-Call ist eine themenspezifische Ausschreibung innerhalb von Horizon Europe.

Warum relevant?

Nur Projekte mit passendem Call sind antragsfähig.

Praxisbezug:

  • Jeder Call hat eigene Ziele, TRL-Vorgaben und Impact-Erwartungen.
  • Falscher Call = sichere Ablehnung.
  • Call-Text ist bindend.

EU-Förderprogramme

Kurzdefinition:

EU-Förderprogramme finanzieren Forschung, Innovation und Investitionen mit EU-Logik: europäischer Impact, Konsortien, klare Work Packages und TRL-Ziele.

Warum relevant?

EU-Anträge scheitern selten an Technik, oft an Impact/Implementation.

Praxisbezug:

  • Horizon Europe: Excellence, Impact, Implementation als Kernlogik.
  • Häufig Konsortialpflicht (mind. 3 Länder), klare Rollen und Deliverables.
  • Overhead-/Pauschalen folgen EU-Regeln – Budgetstruktur ist entscheidend.

Excellence

Kurzdefinition:

Excellence bezeichnet die wissenschaftlich-technische Qualität eines Projekts.

Warum relevant?

Zentrales Bewertungskriterium in EU-Programmen.

Praxisbezug:

  • Klarer Innovationssprung notwendig.
  • Methodik und Stand-der-Technik-Abgrenzung entscheidend.
  • Kein Marketing-Narrativ.

I

Impact

Kurzdefinition:

Impact beschreibt die erwartete wirtschaftliche, gesellschaftliche oder technologische Wirkung eines Projekts.

Warum relevant?

Impact ist eines der drei Hauptbewertungskriterien in EU-Programmen.

Praxisbezug:

  • EU-Impact ≠ Unternehmensnutzen.
  • Bezug zu EU-Zielen (Green Deal, Digitalisierung).
  • Muss messbar und skalierbar sein.

Indirekte Kosten

Kurzdefinition:

Indirekte Kosten sind projektbezogene Gemeinkosten, die nicht direkt einzelnen Leistungen zugeordnet werden können.

Warum relevant?

Viele Programme erlauben Pauschalen statt Einzelnachweise.

Praxisbezug:

  • EU: meist 25 % Pauschale auf direkte Kosten.
  • Forschungszulage: Pauschalen seit Gesetzesnovellen relevant.
  • Keine Doppelanrechnung zulässig.

F

F&E (Forschung und Entwicklung)

Kurzdefinition:

F&E bezeichnet systematische Arbeiten zur Erweiterung von Wissen und zur Entwicklung neuer oder wesentlich verbesserter Produkte, Verfahren oder Software.

Warum relevant?

F&E ist Kernkriterium für Programme wie ZIM, KMU-innovativ, Horizon Europe und die Forschungszulage.

Praxisbezug:

  • Entscheidend ist technische Unsicherheit: Ergebnis, Weg oder Machbarkeit sind nicht trivial.
  • Abgrenzung: reine Implementierung/Customizing ohne Erkenntnisgewinn ist häufig nicht F&E.
  • Gute Beschreibung: Stand der Technik → Problem → Hypothese/Ansatz → Tests → Iterationen.

Förderfähigkeit

Kurzdefinition:

Förderfähigkeit beschreibt, ob ein Projekt inhaltlich und formal die Voraussetzungen eines Programms erfüllt.

Warum relevant?

Förderfähigkeit ist die Grundbedingung – ohne sie keine Bewertung.

Praxisbezug:

  • Kriterien: Innovationsgrad, Risiko, wirtschaftlicher Nutzen, Zielgruppe.
  • Förderfähigkeit ≠ Bewilligung (bei Wettbewerbsprogrammen).
  • Muss explizit im Antrag argumentiert werden.

Förderquote

Kurzdefinition:

Förderquote ist der prozentuale Anteil der förderfähigen Kosten, der bezuschusst wird.

Warum relevant?

Sie bestimmt den Eigenanteil und die Finanzierungsstruktur.

Praxisbezug:

  • Abhängig von Unternehmensgröße, Programm, Projektart.
  • Verbundprojekte und KMU erhalten oft höhere Quoten.
  • Förderquote ≠ effektiver Zuschuss (nur auf förderfähige Kosten).

Forschungszulage

Kurzdefinition:

Die Forschungszulage ist eine steuerliche Förderung für F&E in Deutschland: Unternehmen können einen Teil der förderfähigen F&E-Aufwendungen als Zulage geltend machen.

Warum relevant?

Sie ist oft schneller planbar als Wettbewerbszuschüsse und kann parallel zu Innovationsstrategie genutzt werden.

Praxisbezug:

  • Zweistufig: BSFZ-Bescheinigung (fachlich) → Antrag beim Finanzamt (steuerlich).
  • Fokus auf F&E-Definition, Abgrenzung, Projektlogik und Kostennachweise.
  • Besonders relevant für kontinuierliche Entwicklung und mehrere Projekte pro Jahr.

FZulG (Forschungszulagengesetz)

Kurzdefinition:

Das FZulG ist die gesetzliche Grundlage der Forschungszulage und definiert u. a. F&E-Kriterien und förderfähige Aufwendungen.

Warum relevant?

Die Argumentation im Antrag muss zur Logik des Gesetzes passen – nicht nur 'innovativ klingen'.

Praxisbezug:

  • Relevante Themen: F&E-Definition, förderfähige Aufwände, Dokumentation, Projektabgrenzung.
  • Wichtig: konsistente Projektdokumentation über Zeitraum und Iterationen.
  • Gute Struktur reduziert Rückfragen und beschleunigt die Bearbeitung.

BSFZ (Bescheinigungsstelle Forschungszulage)

Kurzdefinition:

Die BSFZ prüft, ob ein Vorhaben die fachlichen F&E-Kriterien für die Forschungszulage erfüllt, und stellt die Bescheinigung aus.

Warum relevant?

Ohne BSFZ-Bescheinigung keine Forschungszulage – sie ist der fachliche Gatekeeper.

Praxisbezug:

  • Bewertung dreht sich um: Stand der Technik, technische Unsicherheit, systematisches Vorgehen, Ziele.
  • Typischer Fehler: zu viel Produkt/Business, zu wenig technische Forschungslogik.
  • Eine klare, prüferfreundliche Beschreibung reduziert Rückfragen erheblich.

Förderfähige FuE-Kosten

Im Rahmen der Forschungszulage (FZulG) sind bestimmte Kosten förderfähig: Personalkosten für F&E-Mitarbeitende, Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung sowie anteilige Kosten für Auftragsforschung (gesetzlich begrenzt). Nicht förderfähig sind z. B. Materialkosten, Investitionen oder allgemeine Gemeinkosten. Die korrekte Abgrenzung förderfähiger FuE-Kosten von Routinearbeiten ist entscheidend für eine erfolgreiche Antragstellung. Mehr zur Forschungszulage

Förderfähige Kosten / Aufwendungen

Kurzdefinition:

Förderfähige Kosten sind Ausgaben, die im jeweiligen Programm als zuschussfähig anerkannt werden.

Warum relevant?

Nicht förderfähige Kosten werden nicht bezuschusst – Budget kann dadurch 'kippen'.

Praxisbezug:

  • Typisch förderfähig: Personal, externe Dienstleistungen, prototypnahe Sachkosten (programmspezifisch).
  • Typisch nicht förderfähig: interne Overheads (außer Pauschalen), laufender Betrieb, bereits beauftragte Leistungen.
  • Kosten müssen sauber Arbeitspaketen zugeordnet und belegbar sein.

Freedom-to-Operate (FTO)

Kurzdefinition:

Freedom-to-Operate ist eine Schutzrechtsprüfung, ob ein Produkt/Verfahren ohne Verletzung fremder Patente kommerzialisiert werden kann.

Warum relevant?

Ohne FTO kann die Verwertung trotz eigener Innovation rechtlich blockiert sein.

Praxisbezug:

  • Relevant vor Markteintritt, Lizenzierung oder größeren Investitionen.
  • Häufig Bestandteil professioneller IP-Strategien (z. B. WIPANO).
  • Ergebnis fließt in Verwertungsstrategie und Patentanmeldung ein.

G

Gender-Aspekte (Förderkontext)

Kurzdefinition:

Gender-Aspekte berücksichtigen geschlechterspezifische Unterschiede in Forschung und Innovation.

Warum relevant?

In EU-Programmen verpflichtend zu adressieren.

Praxisbezug:

  • Relevant bei Produktdesign, Datensätzen, Nutzungskontext.
  • Nicht gleich Gleichstellung im Team.
  • Fehlen kann Punktabzug bedeuten.

GRW (Gemeinschaftsaufgabe regionale Wirtschaftsstruktur)

Kurzdefinition:

GRW ist eine Investitionsförderung von Bund und Ländern zur Stärkung strukturschwacher Regionen (z. B. für Betriebsstätten, Anlagen, Wachstum).

Warum relevant?

GRW ergänzt Innovationsförderung: erst entwickeln (F&E), dann investieren (Produktion/Standort).

Praxisbezug:

  • Häufig relevant bei Produktionsaufbau, Erweiterung, Ansiedlung, Arbeitsplatz-Effekten.
  • Region und Fördergebiet sind entscheidend für Quote.
  • Nicht F&E-zentriert, sondern investitions- und standortbezogen.

I

Impact

Kurzdefinition:

Impact beschreibt die erwartete wirtschaftliche, gesellschaftliche oder technologische Wirkung eines Projekts.

Warum relevant?

Impact ist eines der drei Hauptbewertungskriterien in EU-Programmen.

Praxisbezug:

  • EU-Impact ≠ Unternehmensnutzen.
  • Bezug zu EU-Zielen (Green Deal, Digitalisierung).
  • Muss messbar und skalierbar sein.

Indirekte Kosten

Kurzdefinition:

Indirekte Kosten sind projektbezogene Gemeinkosten, die nicht direkt einzelnen Leistungen zugeordnet werden können.

Warum relevant?

Viele Programme erlauben Pauschalen statt Einzelnachweise.

Praxisbezug:

  • EU: meist 25 % Pauschale auf direkte Kosten.
  • Forschungszulage: Pauschalen seit Gesetzesnovellen relevant.
  • Keine Doppelanrechnung zulässig.

Innovationshöhe

Kurzdefinition:

Innovationshöhe beschreibt, wie groß der technologische Sprung über den Stand der Technik ist.

Warum relevant?

In wettbewerblichen Programmen ist Innovationshöhe oft das zentrale Ranking-Kriterium.

Praxisbezug:

  • Zeigen: Stand der Technik → Limitierungen → eigener Ansatz → erwarteter Durchbruch.
  • Innovationshöhe ist nicht 'neu für uns', sondern 'neu im Markt/State of the Art'.
  • Muss technisch belegbar sein (Benchmarks, Literatur, Patente, Expertenlogik).

Investitionsförderung

Kurzdefinition:

Investitionsförderung unterstützt Anschaffungen und Aufbau von Wirtschaftsgütern (Anlagen, Infrastruktur, Digitalisierung, Standorte) über Zuschüsse oder Förderkredite.

Warum relevant?

Sie wirkt anders als F&E-Förderung: Fokus auf Umsetzung, Standort, Wachstum und Wirtschaftlichkeit.

Praxisbezug:

  • Typisch: Maschinen, Anlagen, Infrastruktur, Standortaufbau, energiebezogene Maßnahmen.
  • Prüflogik: Wirtschaftlichkeits-/Arbeitsplatzeffekte, regionale Kriterien, Finanzierungsplan.
  • Kombination mit Innovationsförderung strategisch möglich (aber sauber trennen).

M

Milestones

Kurzdefinition:

Milestones sind messbare Zwischenziele eines Projekts.

Warum relevant?

Sie strukturieren Zeitplan, Bewertung und Reporting.

Praxisbezug:

  • Verknüpft mit Arbeitspaketen.
  • Grundlage für Fortschrittsberichte.
  • Unrealistische Milestones senken Bewertung.

O

Open Science

Kurzdefinition:

Open Science bezeichnet den offenen Zugang zu Forschungsdaten und Ergebnissen.

Warum relevant?

Verpflichtend in vielen EU-Projekten.

Praxisbezug:

  • Open-Access-Publikationen gefordert.
  • Datenmanagementplan (DMP) notwendig.
  • IP-Schutz muss trotzdem gesichert sein.

Open-Access-Pflicht

Kurzdefinition:

Pflicht zur freien Zugänglichkeit wissenschaftlicher Publikationen.

Warum relevant?

Förderauflage in EU-Projekten.

Praxisbezug:

  • Kosten für Publikationen förderfähig.
  • Embargozeiten begrenzt.
  • Gilt auch nach Projektende.

K

KMU (Kleine und mittlere Unternehmen)

Kurzdefinition:

KMU sind Unternehmen unterhalb definierter Schwellen (Mitarbeiter und Umsatz/Bilanzsumme), meist nach EU-Definition.

Warum relevant?

KMU-Status beeinflusst Antragsberechtigung, Förderquote und Bonusregelungen.

Praxisbezug:

  • Viele Programme sind KMU-exklusiv oder geben KMU höhere Quoten.
  • Achtung: Unternehmensverbund/Partnerunternehmen kann KMU-Status verändern.
  • KMU-Nachweise sind häufig Bestandteil des Antrags.

Konsortium

Kurzdefinition:

Ein Konsortium ist ein Zusammenschluss mehrerer Partner, die gemeinsam ein Förderprojekt mit klaren Rollen und Arbeitspaketen umsetzen.

Warum relevant?

In EU-Programmen ist Konsortium oft Pflicht – und der Hauptgrund für Erfolg oder Scheitern.

Praxisbezug:

  • Entscheidend: komplementäre Kompetenzen (Industrie + Forschung + Umsetzung/Validation).
  • Rollen in Work Packages sauber definieren, inkl. IP-Logik und Datenmanagement.
  • Schwache Partner = Risiko bei Implementation und Evaluation.

P

Projektträger

Kurzdefinition:

Projektträger sind Organisationen, die Förderprogramme im Auftrag der Ministerien umsetzen.

Warum relevant?

Sie bewerten Anträge, begleiten Projekte und prüfen Nachweise.

Praxisbezug:

  • Beispiele: PtJ, DLR, VDI/VDE-IT.
  • Ansprechpartner während der gesamten Laufzeit.
  • Interpretation der Richtlinie erfolgt über den Projektträger.

Projektskizze

Kurzdefinition:

Eine Projektskizze ist ein kurzer Vorantrag (Pre-Proposal), der Idee, Innovation, Nutzen, Arbeitsplan und Budgetrahmen zusammenfasst.

Warum relevant?

Bei vielen Programmen entscheidet die Skizze, ob ein Vollantrag überhaupt zugelassen wird.

Praxisbezug:

  • Muss klar machen: Problem, Stand der Technik, Innovationssprung, Risiken, Team, Impact.
  • Typisch: 5–15 Seiten, stark komprimiert, evaluatorenfreundlich.
  • Skizze ist kein Marketingtext, sondern Bewertungsdokument.

Projektnachweis / Verwendungsnachweis

Dokumentation der Mittelverwendung, Meilensteine, Ergebnisse und Kostenbelege. Grundlage jeder Auszahlung.

Projektlaufzeit

Kurzdefinition:

Zeitraum, in dem ein gefördertes Projekt durchgeführt wird.

Warum relevant?

Kosten außerhalb der Laufzeit sind nicht förderfähig.

Praxisbezug:

  • Start meist erst nach Bewilligung.
  • Verlängerungen nur mit Genehmigung.
  • EU-Projekte oft 24–48 Monate.

Projektstart

Kurzdefinition:

Zeitpunkt, ab dem förderfähige Aktivitäten beginnen dürfen.

Warum relevant?

Vorzeitiger Start führt oft zur Ablehnung.

Praxisbezug:

  • Meist erst nach Bewilligungsbescheid.
  • Ausnahmen nur mit schriftlicher Genehmigung.
  • Gilt auch für Vertragsabschlüsse.

Projektvolumen

Kurzdefinition:

Projektvolumen ist die Gesamtsumme aller Projektkosten (Fördermittel + Eigenanteil).

Warum relevant?

Viele Programme haben Mindest- oder Höchstvolumina.

Praxisbezug:

  • Zu kleines Volumen wirkt oft nicht förderwürdig.
  • Zu großes Volumen erhöht Prüf- und Risikotiefe.
  • Muss zur Organisations- und Umsetzungskraft passen.

Projektbudget

Kurzdefinition:

Projektbudget ist die strukturierte Aufteilung des Projektvolumens auf Kostenarten und Arbeitspakete.

Warum relevant?

Unplausible Budgets sind ein häufiger Ablehnungsgrund.

Praxisbezug:

  • Kosten müssen logisch aus Arbeitspaketen abgeleitet sein.
  • Einheitspreise, Personentage, externe Leistungen nachvollziehbar.
  • Budget = Argumentation, nicht nur Zahlen.

R

Rückforderung

Kurzdefinition:

Rückforderung bezeichnet die Rückzahlung bereits ausgezahlter Fördermittel.

Warum relevant?

Häufiges Risiko bei Formfehlern.

Praxisbezug:

  • Bei Zweckverfehlung oder falscher Abrechnung.
  • Auch Jahre nach Projektende möglich.
  • Dokumentation schützt vor Rückforderungen.

S

Stand der Technik

Kurzdefinition:

Der Stand der Technik beschreibt den aktuellen Wissens- und Entwicklungsstand.

Warum relevant?

Grundlage zur Beurteilung der Innovationshöhe.

Praxisbezug:

  • Muss sauber recherchiert und belegt werden.
  • Abgrenzung ist Pflicht.
  • Fehlende Abgrenzung = Ablehnung.

Skizzenphase

Kurzdefinition:

Die Skizzenphase ist eine vorgelagerte Bewertungsstufe vor dem Vollantrag in vielen Programmen.

Warum relevant?

Nur positiv bewertete Skizzen dürfen weiterverfolgt werden.

Praxisbezug:

  • Fokus auf Idee, Innovation, Nutzen – nicht auf Detailtiefe.
  • Konkurrenz stark, Ablehnungsquote hoch.
  • Strategische Weichenstellung für das Gesamtprojekt.

T

Technische Ungewissheit

Kurzdefinition:

Technische Ungewissheit beschreibt offene technische Fragestellungen, deren Lösung unsicher ist.

Warum relevant?

Sie ist Kernkriterium für F&E-Förderfähigkeit.

Praxisbezug:

  • Abgrenzung zu Routineentwicklung.
  • Muss explizit beschrieben werden.
  • Zentrales Argument bei Forschungszulage und ZIM.

TRL (Technology Readiness Level)

Kurzdefinition:

TRL ist eine 9-stufige Skala zur Beschreibung des Technologiereifegrades – von Grundlagenidee (TRL 1) bis marktreif (TRL 9).

Warum relevant?

Viele Förderprogramme fördern nur bestimmte TRL-Bereiche – falsches TRL-Target = Ablehnung.

Praxisbezug:

  • TRL 3–4: Laborvalidierung / Proof of Concept.
  • TRL 5–6: technologische Validierung in relevanter Umgebung.
  • TRL 7–8: Demonstrator/Pilot im Realbetrieb.
  • TRL-Argumentation muss zu Work Packages, Tests und Budget passen.

TRL-Zuordnung

Kurzdefinition:

TRL-Zuordnung ordnet ein Projekt einem Technologiereifegrad zu.

Warum relevant?

Falsche TRL-Angaben führen zu Ablehnung.

Praxisbezug:

  • Start- und Ziel-TRL müssen logisch sein.
  • Unterschiedliche Programme decken unterschiedliche TRL-Bereiche ab.
  • TRL ≠ Marketing-Reife.

V

Verwendungsnachweis

Kurzdefinition:

Der Verwendungsnachweis dokumentiert nach Projektende die sachgerechte Verwendung der Fördermittel.

Warum relevant?

Ohne genehmigten Verwendungsnachweis drohen Rückforderungen.

Praxisbezug:

  • Besteht aus zahlenmäßigem Nachweis + Sachbericht.
  • Muss mit Bewilligung und Budget übereinstimmen.
  • Prüfungen können Jahre später erfolgen.

Verbundprojekt

Kurzdefinition:

Ein Verbundprojekt ist ein gemeinsames Förderprojekt mehrerer Partner.

Warum relevant?

Viele Programme setzen Verbünde voraus oder bevorzugen sie.

Praxisbezug:

  • Klare Rollen- und Aufgabenverteilung notwendig.
  • Höhere Koordinationsanforderungen.
  • Oft höhere Förderquoten.

Vorzeitiger Maßnahmenbeginn

Kurzdefinition:

Vorzeitiger Maßnahmenbeginn bezeichnet den Start eines Projekts vor Bewilligung.

Warum relevant?

In den meisten Programmen verboten – führt zum Förderverlust.

Praxisbezug:

  • Beauftragungen, Verträge, Rechnungen zählen als Projektstart.
  • Ausnahme nur bei expliziter Genehmigung.
  • Besonders kritisch bei externen Dienstleistern.

W

Work Packages (Arbeitspakete)

Kurzdefinition:

Work Packages strukturieren ein Projekt in inhaltliche Module.

Warum relevant?

Basis für Planung, Budget und Bewertung.

Praxisbezug:

  • Jedes WP mit Ziel, Aufgaben, Deliverables.
  • Verantwortlichkeiten klar definieren.
  • Überladene WPs wirken unrealistisch.

Wettbewerbsverfahren

Kurzdefinition:

Wettbewerbsverfahren bedeutet, dass Anträge im Vergleich zueinander bewertet werden.

Warum relevant?

Förderfähigkeit garantiert keine Bewilligung.

Praxisbezug:

  • EU-Programme fast immer wettbewerblich.
  • Qualität, Struktur und Impact entscheiden.
  • Ranking statt Mindestkriterien.

Wissenschaftliche Exzellenz

Kurzdefinition:

Wissenschaftliche Exzellenz beschreibt die Qualität und Neuheit des wissenschaftlichen Ansatzes.

Warum relevant?

Zentrales Bewertungskriterium in EU-Programmen.

Praxisbezug:

  • Stand der Technik klar überschreiten.
  • Methodik nachvollziehbar.
  • Keine reine Produktentwicklung.

Wirtschaftlicher Nutzen

Kurzdefinition:

Wirtschaftlicher Nutzen beschreibt den erwarteten Mehrwert eines Projekts für Unternehmen, Markt oder Gesellschaft.

Warum relevant?

Fördermittel sind kein Selbstzweck – Nutzenargumentation ist Pflicht.

Praxisbezug:

  • Marktpotenzial, Wettbewerbsvorteil, Skalierung.
  • Für Unternehmen: Umsatz, Kostenreduktion, IP.
  • Für EU: Beschäftigung, Souveränität, Nachhaltigkeit.

Z

ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand)

Eines der wichtigsten Innovationsprogramme für KMU mit Zuschüssen für F&E-Projekte. Mehr

Zuwendung

Kurzdefinition:

Zuwendung ist der formale Begriff für öffentliche Fördermittel, die zweckgebunden für ein Projekt gewährt werden.

Warum relevant?

Zuwendungen sind an Auflagen gebunden (Reporting, Nachweise, Zweckbindung) – das ist operativ entscheidend.

Praxisbezug:

  • Meist als nicht rückzahlbarer Zuschuss, manchmal kombiniert mit Darlehen.
  • Zweckbindung: Mittel dürfen nur für genehmigte Kosten eingesetzt werden.
  • Abweichungen erfordern Änderungsanträge.

Zuwendungsbescheid / Bewilligungsbescheid

Kurzdefinition:

Der Zuwendungsbescheid ist das offizielle Dokument, das Förderung, Quote, Laufzeit, Budget und Nebenbestimmungen rechtsverbindlich festlegt.

Warum relevant?

Er ist die 'Betriebsanleitung' der Förderung – Missachtung führt zu Kürzungen oder Rückforderungen.

Praxisbezug:

  • Enthält: genehmigte Kosten, Berichtspflichten, Vergaberegeln, Zahlungslogik.
  • Maßgeblich für Projektstart, Änderungen und Nachweisführung.
  • Häufige Fehler: falsche Kostenbuchung, fehlende Nachweise, Start vor Bescheid.

Zuwendungsfähige Ausgaben

Kurzdefinition:

Ausgaben, die im Rahmen eines Programms bezuschusst werden dürfen.

Warum relevant?

Nicht jede Ausgabe ist förderfähig.

Praxisbezug:

  • Programmspezifisch geregelt.
  • Abweichungen führen zu Kürzungen.
  • Immer vorab prüfen.

Zuwendungsrecht

Kurzdefinition:

Zuwendungsrecht umfasst die rechtlichen Grundlagen öffentlicher Fördermittel.

Warum relevant?

Verstöße führen zu Rückforderungen.

Praxisbezug:

  • Haushaltsrecht, Nebenbestimmungen, Prüfpflichten.
  • Bindend für gesamte Projektlaufzeit.
  • Gilt auch nach Projektende.

Zweckbindung

Kurzdefinition:

Zweckbindung bedeutet, dass Fördermittel nur für das genehmigte Projekt genutzt werden dürfen.

Warum relevant?

Zweckentfremdung führt zu Rückforderung.

Praxisbezug:

  • Änderungen nur mit Genehmigung.
  • Auch interne Umbuchungen kritisch.
  • Gilt über Projektende hinaus.